Das Gesundheitssystem der Zukunft in einer digitalen urbanen Gesellschaft gestalten.
Das ist das große Thema des DUCAH – des Digital Urban Center for Aging & Health. Es geht um Forschung an der Gesundheit von Menschen im Alter durch neue Technologien und Vernetzung in ländlichen und städtischen Quartieren.

Inhaltsverzeichnis
Womit beschäftigt sich DUCAH?
Die Gesundheits- und Sozialwirtschaft ist als Branche ein starker Arbeitgeber und ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur. Aber ist die Branche auch gleichsam ein Innovator? Oftmals werden ihr keine große Innovationsfähigkeit und -kraft unterstellt. Hier setzt das DUCAH an.
Das Besondere des Centers ist die Vernetzung von Forschung und Anwendung im Gesundheits- und Pflegebereich – also wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnissen. So entstehen Prototypen mit vergleichender Begleitforschung, eine Art Reallabor für die Beteiligten. Innovationen aus der Forschung werden in die Praxis transferiert. Anwendungserfahrungen beeinflussen im Gegenzug die Forschung.
Das DUCAH forscht am Ort des Geschehens von Gesundheit, Pflege und Altern – in Stadtquartieren, Pflegequartieren und Krankenhäusern. Ziel ist die Unterstützung von Pflegebedürftigen, Angehörigen, Pfleger:innen sowie Ärzte:innen mit digitalen Technologien.
Beispiele für neue Pflege-Perspektiven des DUCAH:
- Digitale Anwendungen entlasten das Pflegepersonal
- Medizinische Lösungen erleichtern den Alltag der Patienten und werden mit ihm gemeinsam entwickelt
- Die Pflege wird für die Betroffenen körperlich leichter
- Emphatische Robotik und höhere Patientenzuwendung
- Selbstbestimmtes Wohnen im gewohnten Umfeld ist auch im Alter möglich
- Kluge Infrastrukturen in nachhaltigen Immobilien
Oder:
- Entwicklung von Modellen mit Sozialrendite. Wie können Unternehmen und Projekte aus der Gesundheits- und Pflegewirtschaft für Investoren interessant werden und sich so refinanzieren?
DUCAH ist ein Leuchtturm für Co-Creation aus Wissenschaft und Social Impact Community. Insofern kein Zufall, dass der Change Hub in Berlin der Dreh- und Angelpunkt, also die Location, für die Workshops der DUCAH-Partner ist.
Die neuen Anwendungen sollen menschenzentriert sein, also einen direkten Nutzen für zu Pflegende, Pfleger:innen oder Angehörige bieten.
Innovative digitale Lösungen im Pflegebereich
Der Alltag in Pflegeeinrichtungen soll für alle Beteiligten leichter - direkt Betroffenen soll geholfen werden, Pflegepersonal und Familienangehörige sollen entlastet werden.
Mit dieser Aufgabe beschäftigen sich aktuell 7 Impulsteams, die sich regelmäßig zu den drängendsten Problemen im Pflegebereich austauschen, um erste Lösungsideen zu finden, die dann vor Ort in Pflegequartieren - den Lernquartieren der beteiligten Partner - von Pflegebedürftigen und Pflegekräften gemeinsam erprobt werden. Es ist eine Art Vor-Ort-Entwicklung von digitalen Werkzeugen, quasi eine Art Reallabor.
Nach dem Test im Lernquartier erfolgt ein unmittelbarer Transfer der Ergebnisse in weiterführende Projekte - in den Pflegemarkt, die Forschung oder die Politik. Hier zeigt sich die Besonderheit und der Mehrwert des DUCAH - die direkte Vernetzung von Forschung, Wirtschaft und Vor-Ort-Quartieren der Pflege in einem Zentrum.

Projekt: "Sturzerkennung"
Ein aktuelles Beispiel ist der noch in diesem Jahr geplante Test einer Sturzerkennung in einem Pflegequartier. Problem ist, dass ein Unfall, z.B. ein Sturz oftmals nicht reichtzeitig erkannt wird. Das will DUCAH über eine digitale Lösung ändern.
Die Vision ist, dass der Sturz so rechtzeitig erkannt wird, dass der Betroffene gar nicht mehr fällt, also aus der Sturzerkennung künftig eine Sturzverhinderung wird.
Projekt: "Concierge-Modell"
Der Concierge soll ein Digitallotse - ein Ansprechpartner und Kümmerer - sein, der die Menschen in der Quartierswelt zum Thema Gesundheit abholt, mitnimmt und sie bei der (digitalen) Selbstbefähigung untertützt.
Projekt: "Medical Needs"
Das Impulsteam "Medical Needs" beschäftigt sich unter anderem mit Themen wie einer App zur Demenzdiagnostik, der Zahngesundheit bei Pflegebedürftigen oder einer Behandlungs-App für Patient:innen mit Diabetes.
Projekt: "Quartiersplattform"
Das Impulsteam, "Quartiersplattform" hat die Integration verschiedener Anwendungen und Anwendergruppen im Fokus – für Gesundheit, Mobilität, Finanzdienstleistungen sowie „Sharing-Facilities“. Es handelt sich um eine cloudbasierte Online-to-Offline-Serviceplattform, die Anbieter:innen sowie Nutzer:innen in der Gesundheits- und Altenpflegebranche vernetzt. Sie soll Gruppen von Menschen mittleren Alters, Älteren und Menschen mit Behinderungen eine effiziente und gezielte häusliche Pflege anbieten. Dabei kann es u.a. um folgende Dienste gehen:
- Koordination mit Seniorenpflegeeinrichtungen
- häusliche Pflegedienste,
- Haushaltsdienste,
- Haushaltsgerätewartung,
- Seniorensozialisation
- Essensdienste
Die Evangelische Bank und DUCAH
Wir als Evangelische Bank unterstützen das DUCAH als Partner und sind seit kurzem Mitglied des Gründerforums. Für uns ist die Tätigkeit des Centers ein Beitrag, unsere Kunden in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft beim Change zu begleiten – hier konkret bei der Digitalisierung und Transformation in der Pflege. Das ist ein weiterer Schritt im Rahmen unserer Beyond Banking Strategie, unseren Kunden auf ihrem Weg in die Zukunft beratend zur Seite zu stehen. Ziel sind kluge innovative Lösungen der Branche im Pflegebereich.
Weitere der insgesamt 21 Gründungspartner sind zum Beispiel die Diakonie Deutschland, die Stephanus Stiftung, Berlins kommunaler Klinikkonzern Vivantes und die DRK-Kliniken Berlin, aber auch Ergo, die Berliner Volksbank sowie das kommunale Wohnungsunternehmen Gewobag. Für alle Mitglieder ist die Pflege der Zukunft von großem Interesse, alle setzen auf den Mehrwert des Austauschs. In einem ersten Schritt wurden Impulsteams für verschiedene Bereiche gegründet, unter anderem für Quartiersplattformen oder für Refinanzierungsmöglichkeiten für Innovationen.
Weiterführende Informationen:
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