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Rüstung ist notwendig, aber nicht nachhaltig

17.06. 2025

Stifte zeigen auf ein Blatt Papier auf dem ESG steht

Die geopolitische Lage zwingt Wirtschaft, Politik und Finanzmarktakteur:innen dazu, die Finanzierung von Rüstungsgütern strategisch neu zu bewerten. Die Evangelische Bank bleibt jedoch bei ihrem „Nein“: Gemeinsam mit anderen Sonderinstituten innerhalb des Genossenschaftsverbundes hat sie ein Positionspapier gegen die Aufweichung der Anlagekriterien bei als nachhaltig deklarierten Produkten initiiert.

Verteidigungsfähigkeit und Wehrhaftigkeit müssen gewährleistet sein und werden. Dass damit zwangsläufig eine uneingeschränkte Aufnahme von Rüstungskonzernen in nachhaltige Finanzprodukte verbunden sein sollte, sieht die EB wie auch andere Sonderinstitute innerhalb des Genossenschaftsverbundes allerdings kritisch: „Es ist die Aufgabe des Staates, seine Bürgerinnen und Bürger und damit die Landesverteidigung sicherzustellen. Die Investition in Rüstungsunternehmen stellt dadurch keine nachhaltige Investition im Sinne der ESG-Kriterien dar“, sagt Thomas Katzenmayer, Vorsitzender des Vorstands der EB. „Aus diesem Grund schließen wir Investments in konventionelle Rüstungsgüter und Waffen aus, wenn diese mehr als fünf Prozent des Umsatzes eines Unternehmens ausmachen – entsprechend dem Leitfaden der Evangelischen Kirche in Deutschland für ethisch-nachhaltige Geldanlage, den wir als Mitglied des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren wesentlich mitgestaltet haben“, so Katzenmayer. Damit stellt sich die EB, ebenso wie alle anderen unterzeichnenden Institute, klar gegen die mittlerweile gültige Vorgabe der Deutschen Kreditwirtschaft, die es Banken erlaubt, Rüstungsunternehmen umsatzunabhängig als nachhaltige Investments zu deklarieren. 

Waffen ermöglichen auch Konflikte

Dem Argument der Rüstungsindustrie, dass Rüstungs- und Waffenproduktion unabdingbar für die soziale Nachhaltigkeit seien, stimmt die EB ebenso wie die anderen Unterzeichner:innen nicht zu. Investitionen in Rüstung tragen nicht ausschließlich zu Verteidigung und Sicherheit bei, sondern ermöglichen auch bewaffnete Konflikte in aller Welt. Darüber hinaus steht den Unternehmen der Markt nicht-nachhaltiger, konventioneller Finanzprodukte weiterhin uneingeschränkt offen und bietet attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen und Anleger:innen.  

Neben der EB haben auch Bank im Bistum Essen (BIB), die Bank für Kirche und Caritas, die DKM – Partner für Kirche und Caritas, die GLS Bank, die PAX Bank, die Styler Ethik Bank sowie die Bank für Kirche und Diakonie das Positionspapier unterzeichnet. Unterstützt werden die Banken vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das ebenfalls Unterzeichner ist. 

Hier finden Sie das Positionspapier:  

20250416-positionspapier-ruestung-sonderinstitute.pdf