Nachhaltigkeitspreis der Evangelischen Bank 2023

Das Projekt „Zimmerwald“, unter der Schirmherrschaft der studentischen Initiative Enactus Magdeburg e.V., ist ein beeindruckendes Beispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit und umweltbewusstes Handeln. Gegründet im November 2022 von einem engagierten Team von Studierenden, hat sich das Projekt auf die Aufforstung mitteleuropäischer Wälder spezialisiert und dabei Menschen mitten aus der Gesellschaft aktiv eingebunden.

Was Zimmerwald besonders auszeichnet, ist der wissenschaftliche Ansatz, der dem Projekt zugrunde liegt. Durch die Analyse von Klimaprognosen und die Berücksichtigung von Wald- und Bodenveränderungen haben sich zwölf Baumarten herauskristallisiert, die auch in veränderten klimatischen Bedingungen effizient in Mitteleuropa wachsen können. Dieser Ansatz wurde von Expert:innen aus der Forstwirtschaft begutachtet und basiert auch auf offiziellen Leitfäden des Landesforstbetriebes NRW.

Die erfolgreiche Keimung und das gesunde Wachstum der Sämlinge finden in Gewächshäusern statt. Als kleines Bäumchen wechseln sie dann ihren Besitzer. Wie der Name Zimmerwald bereits sagt, soll dieser Baum als Ersatz für eine Zimmerpflanze dienen. Die Bäume binden wesentlich mehr CO2 und können nach einigen Jahren in der Natur eingepflanzt werden, um dort weiter zu wachsen.

Mit bereits ausgelieferten Bäumen und einer Vielzahl an Vorbestellungen hat Zimmerwald bewiesen, dass ihr Ansatz auf großes Interesse stößt. Dieses Projekt zeugt von einem starken bewussten ökologischen Nachhaltigkeitsbewusstsein und zeigt, dass Umweltschutz aktiv und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft funktionieren kann.

Die Bildung und Soziale Innovation gGmbH (BiSI) setzt sich mit  Bildungsprojekten für eine inklusive Gesellschaft ein und bietet umfassende Bildungsinitiativen, insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung. Ein herausragendes und mit Herzblut umgesetztes Projekt namens „Plan A – Junge Geflüchtete auf den Weg zur Ausbildung“ richtet sich an erwachsene geflüchtete Frauen und Männer im Alter von 19 bis 35 Jahren in Kassel. Dieses Programm ermöglicht ihnen den Erwerb eines deutschen Schulabschlusses, was wiederum ihre Integration in den Arbeitsmarkt und die deutsche Gesellschaft fördert.

Hintergrund dieses Projekts ist die Herausforderung, dass erwachsene Flüchtlinge, die ihre Schulpflicht bereits erfüllt haben, oft keine Bildungsmöglichkeiten haben. Die Projektidee ist durch die Erfahrungen einer Gruppe junger erwachsener Eritreer:innen entstanden, die den Wunsch nach gesellschaftlicher Teilhabe und einer besseren Zukunft in Deutschland hatten. Eine Besonderheit des Projekts ist die Altersspanne der Teilnehmer:innen, ihre vielfältigen Herkunftsländer und die Möglichkeit der Teilnahme für Menschen ohne sichere Bleibeperspektive in Deutschland.

Das Projekt bereitet die Teilnehmer:innen auf den Hauptschulabschluss vor und wird von pensionierten Lehrkräften durchgeführt. Es legt einen starken Fokus auf dem Deutschunterricht und ermöglicht Praxiserfahrungen in verschiedenen Berufen. Bemerkenswert ist, dass alle bisherigen Teilnehmer:innen ihren Hauptschulabschluss erfolgreich erworben haben und viele von ihnen nun in Ausbildungen oder Arbeitsplätzen in verschiedenen Bereichen tätig sind. Dieses Projekt zeigt, wie Bildung und soziale Integration gelingen können.

Die Mission der Organisation, eine Triebfeder des Wandels zu sein und daraus Bildungschancen zu verbessern und innovative Lösungen für soziale Herausforderungen zu entwickeln, ist für die Teilnehmenden von großem Wert.

Die Hephata Diakonie setzt sich seit vielen Jahren mit Hingabe und Leidenschaft für die Menschen ein, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Das Engagement, das sie an den Tag legen, spannt sich über eine breite Palette von Dienstleistungen. Diese erstreckt sich über Hilfe für Menschen mit psychischen oder körperlichen Behinderungen, Kinder, Jugendliche, Familien oder auch Suchtbetroffene. Dabei bieten sie ihre Hilfe in über 50 Gemeinden und Städten in Deutschland an.

Mit dem Projekt „Gutes für Mensch und Natur bewirken” haben die Initiator:innen eine Oase der Gemeinschaft erschaffen. Dabei steht das Projekt vor allem für Inklusion, Bildung, Nachhaltigkeit und Förderung der Lebensqualität von Menschen in jedem Alter. Der ökologische Hof in Richerode besitzt den Status eines Bio-Betriebs und ist der größte von insgesamt vier landwirtschaftlichen Bioland-Standorten der Hephata Diakonie. Auf dem Hof arbeiten Menschen mit Behinderungen, Suchtkranke, Menschen mit psychischen Erkrankungen mit den Mitarbeitenden Hand in Hand zusammen. Das Projekt zeigt, dass Inklusion nicht nur eine leere Phrase ist, sondern in die Tat umgesetzt werden kann. Das Besondere an dem Projekt ist, dass es eine Brücke zwischen der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit schlägt. Die Kombination aus diesen Aspekten macht das Projekt  nachahmenswert. Die Organisation hat  eine Gemeinschaft geschaffen, in der jede Person ihren Platz hat und wertgeschätzt wird.