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Verschiedene Menschen stehen im Park im Kreis und halten sich an den Händen

Nachhaltigkeitspreis der Evangelischen Bank 2025

Am 18. September haben wir bereits zum siebten Mal nachhaltige Projekte im Rahmen einer festlichen Preisverleihung gewürdigt. Unter dem Motto „Brücken bauen: Was unsere Gesellschaft zusammenhält“ wurden insgesamt vier Organisationen mit dem EB-Nachhaltigkeits- bzw. EB-Publikumspreis ausgezeichnet. Alle prämierten Projekte eint, dass sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf besondere Weise stärken und Räume für Begegnungen, Teilhabe und gegenseitiges Verständnis schaffen – etwa durch Bildung, Inklusion, Sport oder sozialen Dialog.

Die Jury, besetzt mit Expert:innen aus Kirche und Diakonie, Wissenschaft, Presse sowie der Evangelischen Bank, wählte aus 172 Einreichungen die drei Gewinnerprojekte des Nachhaltigkeitspreises aus.

Im Rahmen des diesjährigen Nachhaltigkeitspreises haben wir erstmalig auch den EB-Publikumspreis vergeben. Dafür nominierte die Jury neben den drei Gewinnerprojekten zwölf weitere Projekte. Aus diesen konnte im Vorfeld ein weiteres Projekt durch eine Online-Abstimmung des Publikums zum Sieger gewählt werden.

Logo Nachhaltigkeitspreis

Die Siegerprojekte 2025

Platz 1

Foto mit dem erstplatzierten Siegerprojekt: Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück
Foto mit dem erstplatzierten Siegerprojekt: Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück

Projekt: Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück

Das Projekt im Überblick

Das Projekt „Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück“ (VBS) ist ein gutes Beispiel für nachhaltige, inklusive und gemeinwohlorientierte Bildungsarbeit. Es verbindet handwerkliche Ausbildung mit sozialer Verantwortung, ökologischer Nachhaltigkeit und demokratischer Bildung. Durch seinen innovativen, niedrigschwelligen und ganzheitlichen Ansatz erreicht der Verein Jugendliche, die sonst kaum Chancen auf Teilhabe hätten. Mit seinem Wirken leistet der VBS einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. 

Das Projekt im Detail

Der „Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück e. V.“  betreibt seit 1986 eine Ausbildungsstätte im Tischlerhandwerk, die sich gezielt an benachteiligte Jugendliche richtet. Ergänzt wird dieses Angebot durch ein Tagungshaus, ein Wohnprojekt für ausländische Arbeitskräfte sowie ein Sprachlernprogramm. Die Ausbildung erfolgt praxisnah an realen Kundenaufträgen und wird durch ein umfassendes pädagogisches Konzept begleitet. Die Jugendlichen erhalten sowohl eine handwerkliche Qualifikation als auch Unterstützung in ihrer persönlichen Entwicklung, im sozialen Lernen und in der gesellschaftlichen Teilhabe. Der Verein agiert unabhängig von öffentlichen Fördermitteln und finanziert sich durch Spenden, Mieteinnahmen und den Verkauf von Möbeln.

Ziel des Projekts ist es, jungen Menschen mit schwierigen Lebensbiografien eine echte Chance auf berufliche und soziale Integration zu bieten. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung fachlicher Kompetenzen, sondern auch um die Stärkung von Selbstwertgefühl, Eigenverantwortung und demokratischem Bewusstsein. Die Ausbildung soll den Jugendlichen ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.

Der Verein baut Brücken zwischen Generationen, Kulturen und sozialen Milieus. Er schafft Verbindungen zwischen Theorie und Praxis, zwischen individueller Entwicklung und gesellschaftlicher Verantwortung. Die Ausbildungswerkstatt, das Wohnprojekt, die Tagungshäuser und das Waffelcafé sind Orte der Begegnung, des Vertrauens und des gemeinsamen Lernens. Hier wird gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht nur thematisiert, sondern konkret gelebt. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Bildung, Handwerk, Nachhaltigkeit und Menschlichkeit ineinandergreifen können, um eine inklusive und solidarische Gesellschaft zu gestalten.

Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück

Video zum ersten Platz des Nachhaltigkeitspreises 2025: Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück - VBS

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Video zum ersten Platz des Nachhaltigkeitspreises 2025: Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück - VBS

Logo Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück

Platz 2

Foto mit dem zweitplatzierten Siegerprojekt: Teestube
Foto mit dem zweitplatzierten Siegerprojekt: Teestube

Projekt: Teestube

Das Projekt im Überblick

Die „Teestube“ Wiesbaden zeigt mit ihrem Projekt eindrucksvoll, wie ein scheinbar einfacher Schritt – die Einrichtung einer Postadresse – zu einem Wendepunkt im Leben wohnungsloser Menschen werden kann. Das Projekt verbindet praktische Hilfe mit struktureller Teilhabe, fördert Selbstbestimmung und stärkt demokratische Rechte. Besonders bei der Bundestagswahl 2025 wurde deutlich, wie wichtig dieses Angebot für die Wahrnehmung von Bürgerrechten ist. Die „Teestube“  ist ein Beispiel für nachhaltige, gemeinwohlorientierte Sozialarbeit.

Das Projekt im Detail

Die „Teestube“  Wiesbaden, eine Einrichtung der „Regionalen Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus“, ist seit fast 40 Jahren eine zentrale Anlaufstelle für wohnungslose und sozial ausgegrenzte Menschen. Sie bietet nicht nur eine Tagesaufenthaltsstätte mit warmem Mittagessen, Duschmöglichkeiten, Kleiderkammer und sozialen Aktivitäten, sondern auch umfassende Beratungs- und Unterstützungsangebote. Ein besonders wirkungsvoller Bestandteil ist die Möglichkeit, eine Postadresse einzurichten – ein scheinbar einfacher, aber entscheidender Schritt auf dem Weg zurück in die Gesellschaft. 

Ziel der „Teestube“ ist es, Menschen in prekären Lebenslagen zu stabilisieren, ihre Grundversorgung sicherzustellen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Die Einrichtung einer Postadresse spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ermöglicht den Zugang zu Sozialleistungen, die Eröffnung eines Bankkontos, den Abschluss von Versicherungen sowie die Wahrnehmung von Bürgerrechten – etwa durch die Teilnahme an Wahlen. Damit wird ein Fundament geschaffen, auf dem weitere Schritte in Richtung Selbstständigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe aufgebaut werden können.

Die Einrichtung einer Postadresse ist eine Brücke zwischen Ausgrenzung und Teilhabe, zwischen Unsichtbarkeit und Anerkennung. Sie ermöglicht wohnungslosen Menschen, wieder Teil der Gesellschaft zu werden – sowohl als Empfänger von Hilfe als auch als aktive Bürger:innen mit Rechten und Pflichten. Die „Teestube“  Wiesbaden baut Brücken zwischen Institutionen, Ehrenamtlichen, Betroffenen und der Stadtgesellschaft. Sie schafft Räume der Begegnung, des Vertrauens und der Perspektive – und trägt damit wesentlich zum sozialen Zusammenhalt bei.

Teestube Wiesbaden

Video zum zweiten Platz des Nachhaltigkeitspreises 2025: Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus - Teestube

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Video zum zweiten Platz des Nachhaltigkeitspreises 2025: Regionale Diakonie Wiesbaden Rheingau-Taunus - Teestube

Logo zum Projekt Teestube

Platz 3

Foto mit dem drittplatzierten Siegerprojekt: Demokratiezug (Platz nehmen für Demokratie)
Foto mit dem drittplatzierten Siegerprojekt: Demokratiezug (Platz nehmen für Demokratie)

Projekt: Demokratiezug (Platz nehmen für Demokratie)

Das Projekt im Überblick

Der „Demokratiezug“, ein Teilprojekt innerhalb der Initiative „Platz nehmen für Demokratie“, ist ein innovatives, niedrigschwelliges Projekt der politischen Bildung im öffentlichen Raum. Es bringt Menschen in Kasseler Straßenbahnen miteinander ins Gespräch, fördert demokratische Teilhabe und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit seiner Kombination aus Mobilität, Dialog und Inklusion ist der „Demokratiezug“  ein schönes Beispiel für gelebte Demokratie.

Das Projekt im Detail

Der „Demokratiezug“ ist eine Initiative von „Platz nehmen für Demokratie“ und stellt eine Kooperation mit der Kasseler Verkehr- und Versorgungs-GmbH dar. Das Projekt ist ein Format der politischen Bildung im öffentlichen Raum, das seit Oktober 2024 in Kassel umgesetzt wird. Es verwandelt Straßenbahnen in mobile Orte des demokratischen Dialogs. Geschulte Diskursbegleiter:innen laden Fahrgäste dazu ein, sich über gesellschaftliche Themen auszutauschen – respektvoll, offen und auf Augenhöhe. Die Gespräche finden nicht in geschlossenen Seminarräumen statt, sondern mitten im Alltag, auf der Linie 1 der Kasseler Straßenbahn, die Stadtteile mit sehr unterschiedlichen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Strukturen verbindet und so zu einem niedrigschwelligem Angebot macht. So wird der öffentliche Nahverkehr zum Raum für Begegnung, Teilhabe und Verständigung.

Ziel des „Demokratiezugs“ ist es, demokratische Werte wie Meinungsfreiheit, Respekt und Teilhabe im Alltag erlebbar zu machen. Das Projekt möchte Menschen ermutigen, sich aktiv in gesellschaftliche Diskurse einzubringen – insbesondere jene, die sich sonst nicht als Teil demokratischer Prozesse wahrnehmen. Durch moderierte Gespräche sollen Vorurteile abgebaut, Perspektiven erweitert und das Vertrauen in den gesellschaftlichen Zusammenhalt gestärkt werden. Der „Demokratiezug“  versteht sich als Beitrag zur Stärkung der Demokratie in Zeiten wachsender Polarisierung und sozialer Fragmentierung. 

Der „Demokratiezug“  baut Brücken zwischen Generationen, sozialen Milieus, kulturellen Hintergründen und politischen Haltungen. Das Projekt schafft Räume für Begegnung, in denen Menschen einander zuhören, sich austauschen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Das Projekt zeigt, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Einigkeit  und durch den respektvollen Umgang mit Unterschiedlichkeit entsteht. Er macht Demokratie erfahrbar – als lebendigen Prozess, der im Alltag beginnt. 

Demokratiezug – Platz nehmen für Demokratie

Video zum dritten Platz des Nachhaltigkeitspreises 2025: Kulturzentrum Schlachthof gGmbH - Demokratiezug

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Video zum dritten Platz des Nachhaltigkeitspreises 2025: Kulturzentrum Schlachthof gGmbH - Demokratiezug

Logo zum Demokratiezug (Platz nehmen für Demokratie)

Publikumspreis

Logo zum Projekt Die Brücke

Platz 1

Foto mit dem Publikumspreisprojekt: Die Brücke
Foto mit dem Publikumspreisprojekt: Die Brücke

Projekt: Die Brücke

Das Projekt im Überblick

„Die Brücke“ ist eine zweisprachige jüdische Gemeindezeitung aus Kassel, die seit 2006 ehrenamtlich produziert wird. Sie informiert über jüdisches Leben, fördert den interreligiösen Dialog und wirkt antisemitischen Tendenzen entgegen. Mit ihrer offenen Redaktion, ihrer digitalen Reichweite und ihrer engen Zusammenarbeit mit christlichen Gemeinden ist sie ein einzigartiges Projekt des zivilgesellschaftlichen Engagements. Sie baut Brücken zwischen Menschen und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt

Das Projekt im Detail

Die Brücke ist eine zweisprachige jüdische Gemeindezeitung der Jüdischen Gemeinde Kassel, die seit 2006 viermal jährlich erscheint. Sie informiert über das Gemeindeleben, jüdische Traditionen, religiöse Feste und gesellschaftliche Entwicklungen. Darüber hinaus bietet sie Raum für interreligiösen Dialog, Erinnerungskultur und zivilgesellschaftliches Engagement.

Die Zeitung richtet sich an Mitglieder der Gemeinde ebenso wie an interessierte Leser:innen aus der Stadtgesellschaft, aus anderen Regionen Deutschlands und dem Ausland. Die Beiträge stammen sowohl aus der Redaktion als auch von Leser:innen, die aktiv eingebunden werden. Die Inhalte sprechen Menschen aller Altersgruppen an und fördern den Austausch über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg.

Ein weiteres Merkmal ist die enge Zusammenarbeit mit christlichen Gemeinden, etwa durch gemeinsame Ausgaben oder Projekte wie den Wächterdienst. Die Brücke wird vollständig ehrenamtlich produziert und versteht sich als offenes Medium, das jüdisches Leben sichtbar macht und den gesellschaftlichen Dialog stärkt.

„Die Brücke“ ist ein gelebtes Konzept. Die Zeitung verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung. Sie schafft Räume für Austausch, Verständnis und Solidarität – gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spannungen. Durch ihre Inhalte, ihre Offenheit und ihre partnerschaftlichen Projekte trägt sie aktiv zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Sie ist ein Beispiel dafür, wie Medienarbeit im Kleinen große Wirkung entfalten kann – als Brücke zwischen Menschen, Kulturen, Religionen und Generationen.

Informationen zum EB-Nachhaltigkeitspreis

Gruppenbild: Sieger:innen, Jury und Vorstand zum Nachhaltigkeitspreis der Evangelischen Bank 2025
Gruppenbild: Sieger:innen, Jury und Vorstand zum Nachhaltigkeitspreis der Evangelischen Bank 2025

In einer Zeit, die von gesellschaftlichen Spannungen, globalen Krisen und tiefgreifenden Veränderungen geprägt ist, wird der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zunehmend auf die Probe gestellt. Umso bedeutsamer sind Initiativen, die sich für ein Miteinander stark machen – für Begegnung, Teilhabe und gegenseitiges Verständnis.

So stellte der EB-Nachhaltigkeitspreis 2025 den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt. Es ging darum, Projekte und Initiativen zu fördern, die eine Brücke schlagen zwischen Menschen, verschiedenen sozialen Gruppen, unterschiedlichen Ansichten und Haltungen. Die Idee dahinter: Gemeinschaft und Vielfalt aktiv zu fördern. Wir wollten Projekte finden, die Menschen zusammenbringen und Begegnungsräume schaffen, in denen Vorurteile abgebaut, Chancen eröffnet und positive Verbindungen geschaffen werden. 

Bewerben konnten sich Projekte, die:

  • im Dreiklang oder einer Säule der Nachhaltigkeit (Soziales, Ökologie und Ökonomie) einen spürbaren Mehrwert für unsere Gesellschaft schaffen,

  • Brücken schlagen zwischen Menschen, sozialen Gruppen und unterschiedlichen Perspektiven,

  • Geschichten und Menschen sichtbar machen, die sonst wenig Gehör finden,

  • innovativ, zukunftsweisend und nachahmenswert sind,

  • langfristig und nachhaltig wirken – ob neu gestartet oder bereits etabliert.


 Auszeichnung & Preisgeld

Der EB-Nachhaltigkeitspreis 2025 war mit insgesamt 20.000 Euro dotiert und würdigte drei herausragende Projekte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf besondere Weise stärken.

Die Preisgelder im Überblick:

  • 1. Platz: 10.000 Euro

  • 2. Platz: 7.000 Euro

  • 3. Platz: 3.000 Euro

Zusätzlich erhielten alle drei Gewinnerprojekte einen professionell produzierten Imagefilm, der ihre Arbeit sichtbar macht und ihre Wirkung über die Preisverleihung hinaus unterstützt.


Der EB- Nachhaltigkeitspreis 2025 stand unter der Schirmherrschaft von Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann.

Portrait von Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann
Foto: medio.tv/schauderna

"In unserer Gesellschaft braucht es heute mehr denn je Menschen und Initiativen, die Verbindungen schaffen und Brücken zwischen unterschiedlichen Perspektiven und Lebenswelten bauen. Es ist mir eine Freude, die Schirmherrschaft für den EB-Nachhaltigkeitspreis 2025 zu übernehmen und Projekte zu würdigen, die genau diesen Zusammenhalt fördern und damit einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltig lebenswerte Zukunft leisten."

Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann


Portrait von Cornelia Boht

Ihre Ansprechpartnerin

Cornelia Boht

Telefon: 0561 7887-1326
E-Mail: nachhaltigkeitspreis@eb.de