Nachhaltigkeit beginnt intern: Die wichtige Rolle der Mitarbeiterkommunikation
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist heutzutage nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Unternehmen, die auf ökologische und soziale Verantwortung setzen, wirken nicht nur positiv auf die Umwelt, sondern auch auf ihre Mitarbeiter:innen. Die nachhaltige Transformation intern zu kommunizieren, spielt eine entscheidende Rolle, um die Identifikation der Mitarbeiter:innen mit den Unternehmenswerten zu stärken.
Die Schaffung einer starken Verbindung zwischen den Mitarbeiter:innen und den Nachhaltigkeitszielen eines Unternehmens bildet das Fundament für eine positive Unternehmenskultur, die nicht nur das Arbeitsumfeld verbessert, sondern auch die Integration von nachhaltigen Praktiken in den Unternehmensalltag fördert. Wie aber schafft man eine solche Verbindung?
Entscheidend für die Akzeptanz der Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen ist eine effiziente interne Kommunikation. Bewährte Ansätze wie klare Kommunikationsstrukturen, authentische Dialoge, die Auswahl geeigneter Kommunikationskanäle und die Integration von Feedbackmechanismen helfen dabei, eine transparente, effektive und partizipative Kommunikationskultur zu etablieren und das Bewusstsein für die nachhaltige Transformation zu erhöhen. Ebenso bietet sich die Bereitstellung von Schulungen sowie von Ressourcen zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden rund um das Thema Nachhaltigkeit an. Diese Ansätze bieten einen Rahmen, um sicherzustellen, dass relevante Informationen rechtzeitig und verständlich weitergegeben werden und eine offene Kommunikation von der Führungsebene bis zur Basis gefördert wird, was letztendlich das Vertrauen stärkt und die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens verbessert.
Auch wir als Evangelische Bank verfolgen aktiv das Ziel, die nachhaltige Transformation voranzutreiben. In diesem Bemühen haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeiter:innen in den Prozess einzubinden. Nachfolgend stellen wir einige dieser Maßnahmen vor:
- Quiz als spielerische Heranführung
Um den Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit zu erleichtern, haben wir ein freiwilliges Quiz entwickelt. Dieses fördert nicht nur die Aneignung von Informationen, sondern macht auch Spaß und schafft eine positive Atmosphäre rund um das komplexe Thema. - Schulungen für alle Mitarbeiter:innen
Um ein grundlegendes Verständnis für Nachhaltigkeit zu schaffen, bieten wir Schulungen in Zusammenarbeit mit dem Terra Institue für alle Mitarbeiter:innen an. Diese Schulungen vermitteln nicht nur das nötige Wissen, sondern sensibilisieren auch für die Bedeutung nachhaltiger Praktiken im beruflichen Alltag. - Spezielle Schulungen an relevanten Knotenpunkten
Wir erkennen die Wichtigkeit bestimmter Schlüsselpositionen innerhalb der Organisation. Daher haben wir spezielle Schulungen für Mitarbeiter:innen an relevanten Knotenpunkten, die direkten Einfluss auf nachhaltige Entscheidungen haben, eingeführt. Dies ermöglicht eine gezielte Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in die täglichen Abläufe. - Informationsveranstaltung von Mitarbeiter:innen für Mitarbeiter:innen
Das Anbieten von freiwilligen Informationsveranstaltungen von Fachabteilungen für andere Mitarbeiter:innen ist ebenfalls ein probates Mittel in unserem Haus, um das Know-how zu fördern und das Interesse an nachhaltigen Fachthemen wie zum Beispiel zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zu unterstützen. - Leistungsfähiges Intranet
Unser Social Intranet ermöglicht es unseren Mitarbeiter:innen, aktiv an der Transformation teilzunehmen, Informationen auszutauschen und sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren. - Arbeitskreis für Einblicke in die Praxis
Ein weiteres Element unserer Bemühungen ist der Arbeitskreis Nachhaltigkeitskommunikation für externe Teilnehmende. Dieser bietet nicht nur eine Plattform für den Austausch, sondern auch für die Vorstellung von Best Practices. Im Rahmen dieses Arbeitskreises haben wir die Möglichkeit, Erfahrungen aus erster Hand zu teilen und voneinander zu lernen.
Nachhaltige Transformation bei Dienste für Menschen (DfM): Einblicke, Erfahrungen und Best Practices
Wie die Mitarbeiter:innen am Transformationsprozess aktiv beteiligt werden können, berichtet Carina Dura im Gespräch mit EinBlick. Sie ist stellvertretende Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Dienste für Menschen (DfM), einem Altenhilfeträger mit Sitz in Esslingen am Neckar, und Teilnehmende im Arbeitskreis Nachhaltigkeitskommunikation. DfM hat sich als Vorreiter in diesem Bereich etabliert und ist bestrebt, alle Mitarbeiter:innen in die notwendigen Prozesse hin zu einem nachhaltigen Unternehmen einzubeziehen.
Frau Dura, welche Rolle spielt die interne Kommunikation in Ihrem Unternehmen, wenn es um die Mitnahme der Mitarbeiter:innen im Transformationsprozess geht?
C. Dura: Für eine effektive Einbindung möglichst vieler Mitarbeiter:innen bei der Implementierung und Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems wie EMASplus ist das Verständnis entscheidend. Das ist und bleibt Aufgabe der internen Kommunikation, denn erst in jüngster Zeit sind Informationen über Nachhaltigkeitsmanagement breit verfügbar. Die interne Kommunikation trägt wesentlich dazu bei, das Nachhaltigkeitsmanagementsystem – ganz im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses – lebendig zu halten. Mit diesen Informationen unterstützen Mitarbeiter:innen die Transformation und setzen die gewünschten Veränderungen angemessen in ihren täglichen Arbeitsabläufen um.
Welche Strategien und Instrumente haben sich bei Ihnen als besonders effektiv erwiesen, um eine offene und transparente interne Kommunikation zu fördern?
C. Dura: Ziel einer klaren und transparenten Kommunikation ist die erfolgreiche Vermittlung von Zielen, Maßnahmen und Fortschritten im Bereich Nachhaltigkeit. Wir gehen dafür in einen offenen Dialog, in dem Mitarbeitende ihre Ideen, Anliegen und Vorschläge einbringen können. Dadurch wird es den Mitarbeitenden ermöglicht, aktiv am Prozess teilzunehmen und Veränderungen mitzugestalten. Das schafft Vertrauen und fördert die Motivation bei den Mitarbeitenden, sich in den Transformationsprozess einzubringen.
Welche Kommunikationsplattformen nutzt DfM dafür?
C. Dura: Nach mittlerweile 17 Jahren konsequenter Umsetzung von EMASplus ist Dienste für Menschen in dieser Hinsicht bereits sehr breit aufgestellt. Trotzdem haben die bisherigen Erfahrungen gezeigt, dass die kontinuierliche Einbindung und das Schaffen von Anreizen im Hinblick auf die Mitarbeiter:innen von elementarer Bedeutung für den Erfolg unserer Nachhaltigkeitsbemühungen sind. Menschen interessieren und engagieren sich grundsätzlich für das, was sie selbst betrifft und sie dadurch persönlich anspricht. Unser Ziel muss es daher sein, dieses persönliche Interesse zu wecken und die Mitarbeitenden dort abzuholen, wo sie stehen. Hilfreich ist dabei die Schaffung eines Umfeldes, in dem nachhaltiges Handeln gefördert und belohnt wird. Anerkennung und Belohnung von Mitarbeitern, die sich aktiv am Nachhaltigkeitsmanagement beteiligen, kann dazu beitragen, Engagement zu fördern.
Wie kann es gelingen, ein Umfeld zu schaffen, das Mitarbeiter:innen und die Nachhaltigkeit gleichermaßen in den Vordergrund stellt?
C. Dura: Ein schönes Beispiel war im vergangenen Jahr der so genannte „Plus-Tag“ im Geriatrischen Zentrum Esslingen-Kennenburg. Dabei handelte es sich um eine Art Haus-Messe von Mitarbeiter:innen für Mitarbeiter:innen, zu der alle während der Arbeitszeit eingeladen waren, um sich über Nachhaltigkeitsthemen zu informieren. Dazu zählten beispielsweise der eigene CO2-Fußabdruck, aber auch die ökologischen Reinigungsmittel bei Dienste für Menschen. Die Themen wurden jeweils so gesetzt, dass immer eine Mischung aus privater Umsetzung und Anwendung im beruflichen Kontext entstand. Ein inhaltliches Quiz mit attraktiven Preisen unterstützte bei der Verinnerlichung der Inhalte. Da dieser erste Pilotversuch sehr gut bei den Mitarbeiter:innen ankam, soll der „Plus-Tag“ flächendeckend auf andere Standorte ausgerollt werden.
Lernen Sie im nachfolgenden Video aus unserer Kampagne „Wandel für alle. Zukunft für mich” Christina kennen. Sie ist Teil eines oben erwähnten Nachhaltigkeitsteams am DfM-Standort Esslingen.
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