Tools zur Nachhaltigkeitsmessung für die Sozial- und Gesundheitswirtschaft

Die Evangelische Bank (EB) bringt für ihre Kund:innen in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft zwei moderne Scoring-Tools auf den Markt, die Nachhaltigkeit messbar und sichtbar machen. Unternehmen können damit unter anderem ihren aktuellen Nachhaltigkeitsstatus bestimmen sowie ihren Immobilienbestand auf das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens ausrichten.
Wie die Wirtschaft insgesamt muss auch die Sozial- und Gesundheitsbranche ihren Beitrag zur Erfüllung der globalen und nationalen Klimaziele leisten. Um Klimaneutralität zu erreichen, spielen insbesondere deren Gebäude und ihre Emissionen eine wichtige Rolle – zusammengenommen sind Immobilien in der Europäischen Union derzeit für etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

EB-Immo-Scoring
Um Unternehmen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft bei der Implementierung eines nachhaltigen Immobilienmanagements zu unterstützen, hat die EB das Tool „EB-Immo-Scoring“ entwickelt. Es liefert einen schnellen, kennzahlenbasierten Überblick über Kosten, Investitionsbedarfe und Risiken des Immobilienbestandes auf dem Weg zur Klimaneutralität. Dabei erfolgt die Ergebnisermittlung in vier Schritten:
1. Bestandsaufnahme
Zunächst hilft EB-Immo-Scoring bei der Analyse des Status quo:
- In welchem baulichen Zustand befinden sich die Gebäude aktuell? Wie werden sie bewirtschaftet?
- Wieviel Energie verbrauchen sie – und wie hoch ist ihr CO2-Ausstoß?
- Klar strukturierte Fragebögen und einfache Eingabefelder erlauben es, die wichtigsten Daten zügig und mit geringem Aufwand zu erfassen.
2. Visualisierung
In einem zweiten Schritt werden die eingegebenen Daten ausgewertet. Hierfür werden u.a.
- Energieverbräuche mit Hilfe von bereinigten CO2-Äquivalenten umgerechnet und
- die erhobenen Daten entsprechend der sogenannten CRREM-Pfade (Carbon Risk Real Estate Monitor) zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors auf das 1,5-Grad-Ziel abgebildet.
- Anhand von Dashboards werden die Ergebnisse übersichtlich visualisiert.

EB-Immo Scoring visualisiert in Dashboards wesentliche Kennzahlen zum Status quo des Immobilien-bestandes (Screenshot).
3. Investitionsbedarfe
Die Messung und Sichtbarmachung des Status quo erlaubt nun die Identifizierung und Priorisierung von Investitionsbedarfen. Dies gilt beispielsweise in Bezug auf die Hebung von energetischen Einsparpotenzialen: EB-Immo-Scoring unterstützt dabei, bereits heute
- den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten des Immobilienbestandes zu verringern,
- Risiken rechtzeitig zu erkennen und
- zukünftige Vorgaben zu erfüllen.
4. Konzepterstellung
Last but not least ist die Erstellung eines umfassenden Investitions- und Finanzierungskonzepts für eine ganzheitliche Anpassung des Immobilienbestandes möglich. Basierend auf den erhobenen Informationen über Zustand und Bewirtschaftung der Gebäude werden
- objektbezogene Szenarien mit unterschiedlichen Maßnahmen entwickelt sowie
- im Sinne einer Kosten-Nutzen-Analyse gewichtet.
- Das Ergebnis ist ein Gesamtrahmenplan für Maßnahmen und Investitionsbedarfe über einen mehrjährigen Zeitraum.
EB-Immo-Scoring liefert einen schnellen, kennzahlenbasierten Überblick über Kosten, Investitionsbedarfe und Risiken des Immobilienbestandes auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Gemeinsam mit den Kund:innen der Bank wird das EB-Immo-Scoring kontinuierlich weiterentwickelt und auf spezifische Bedarfe ausgerichtet. Aktuell geschieht dies beispielsweise in einer umfangreichen Kooperation mit den Diakonischen Werken der Evangelischen Landeskirchen sowohl in Baden als auch in Württemberg. Durch die offene Architektur der Anwendung passt sich die Funktionalität an die Bedürfnisse der Nutzer:innen an. Denn klar ist: Je mehr Unternehmen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft EB-Immo-Scoring einsetzen, desto eher wird die Dekarbonisierung des Immobilienbestandes gelingen.
EB-Sustainability-Scoring
Eine weitere Herausforderung, vor denen Unternehmen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft aktuell stehen, stellen die neuen Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung dar. Aus den überwiegend freiwilligen Standards wie dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und der Global Reporting Initiative (GRI) haben sich mit der Corporate Sustainability Reporting Direktive (CSRD) und den konkreten Vorgaben aus den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) europaweit verbindliche Berichtsstandards entwickelt: Unternehmen, die mindestens zwei der drei nachfolgenden Kriterien erfüllen – mehr als 250 Mitarbeiter, mehr als 25 Millionen Euro Bilanzsumme und/oder mehr als 50 Millionen Euro Umsatz –, müssen schon für das Geschäftsjahr 2025 einen umfassenden Einblick in die eigene Nachhaltigkeitsleistung im Rahmen ihres Lageberichts geben.
Unternehmen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft auf diesem anspruchsvollen Transformationspfad zu begleiten und zu unterstützen, ist ein Kernanliegen der Evangelischen Bank. Die EB hat in den vergangenen Jahren daher bereits eine Vielzahl an Maßnahmen angestoßen, mit denen unsere Kund:innen der Bank ihren Umgang mit zentralen Aspekten nachhaltigen Wirtschaftens auf eine neue Stufe heben können.
EB-Sustainability-Scoring ermöglicht einen pragmatischen und konstruktiven Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichtserstattung, indem es der klaren ESG-Struktur der Berichtsanforderungen folgt und alle wesentlichen Informationen an einem Ort sammelt.
Zu den Angeboten der EB zählt seit kurzem auch das Tool „EB-Sustainability-Scoring“, das ganz konkrete Unterstützung bei der Vorbereitung, Umsetzung und Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts leistet. Es ist in zwei Teile aufgeteilt:
1. Standortbestimmung
Im qualitativen ersten Teil werden ca. 90 Fragen entlang der drei ESG-Dimensionen Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) gestellt. Diese Fragen können mit geringem Zeitaufwand beantwortet werden.
- Zu jeder Frage gibt es Verweise auf die Offenlegungsanforderungen sowie weiterführende Informationen mit Definitionen und Hintergründen.
- Die unternehmensinterne Zusammenarbeit wird durch einfache „Teilen“-Funktionen gefördert – so kann immer der richtige Ansprechpartner in die Beantwortung der Fragen direkt mit eingebunden werden.
- Zudem erlaubt es das Tool, besonders wichtige Themenbereiche direkt hervorzuheben und weniger relevante Themen ebenfalls kenntlich zu machen.
Auf der Grundlage dieser Standortbestimmung können wesentliche Themenbereiche identifiziert, Lücken aufgedeckt und Handlungsfelder priorisiert werden. Dies dient der Diskussionsgrundlage für Entscheidungsträger und Gremien zur kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung der nachhaltigen Ausrichtung der Organisation.
2. Datenerfassung
Im quantitativen zweiten Teil werden die wesentlichen nachhaltigkeitsrelevanten Daten erhoben. Ziel ist hier der Aufbau eines Datenhaushalts.
- Ein großer Schwerpunkt liegt hier auf den Aspekten des Klimawandels – insbesondere die Erfassung von Energieverbräuchen und des CO2-Fußabdrucks stehen hier im Fokus.
- Sobald diese Daten erfasst sind, kann auch bereits die Ausrichtung der Organisation am 1,5-Grad-Ziel berechnet werden – dies ist integraler Bestandteil der Berichtsanforderungen sowie zugleich eine griffige Größe in der internen und externen Kommunikation.
- Zu allen Eingaben liefert das Tool direktes visuelles Feedback, sei es zur Entwicklung der Kennzahlen im Vorjahresvergleich, aber auch zum Verhältnis der Energieverbräuche auf der Basis fossiler und regenerativer Quellen.

EB-Sustainability-Scoring ermöglicht die Erfassung und Visualisierung von zentralen Kennzahlen und den Aufbau einer Datenhistorie (Screenshot).
Zusammengefasst bietet das EB-Sustainability-Scoring einen pragmatischen und konstruktiven Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichtserstattung. Das Tool folgt der klaren ESG-Struktur der Berichtsanforderungen und sammelt alle wesentlichen Informationen an einem Ort.
Wie das EB-Immo-Scoring wird die EB auch das EB-Sustainability-Scoring gemeinsam mit ihren Kunden sukzessive weiterentwickeln und auf spezifische Bedarfe ausrichten. Durch die offene Architektur der Anwendung passt sich die Funktionalität kontinuierlich an die Bedürfnisse der Nutzer:innen an. Denn die Anforderungen an die Berichtserstattung sind nicht nur umfangreich, sondern auch dynamisch – im Zeitverlauf werden sie sich weiter konkretisieren und verschärfen.
Weitere Informationen zu den Zielen und Anwendungsbereichen von EB-Sustainability-Scoring und EB-Immo-Scoring sind unter www.eb.de/scoring-tools abrufbar.
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